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Durch die Jahrhunderte hat die Erkenntnistheorie das Denken mit dem Sehsinn verbunden und diesen deshalb für den überlegenen gehalten. Dadurch wurde der Sehsinn als Kontrollinstrument und seine Herrschaft über die anderen Sinne gestärkt. Darüber wurde der Tastsinn mit seiner Bedeutung immer wieder vernachläßigt. Sehen, Hören, Riechen und Schmecken haben ihren Sitz jeweils in einem klar umrissenen Sinnesorgan im Kopf. Zwar bewegen wir im Prozeß der aktiven Wahrnehmung diese Organe, um mit ihnen Informationen aufzunehmen, jedoch sieht unser Auge auch in einem Zustand körperlicher Ruhe, etwa vor einem Bildschirm. Der Tastsinn hingegen ist wie ein hochentwickelter Raumanzug mit Millionen Sensoren über den ganzen Körper verteilt und bezieht das gesamte Nervensystem, die Muskeln, Sehnen und Gelenke mit ein. Das bedeutet, daß nicht nur aktives Tasten mit Bewegung verbunden, sondern daß auch umgekehrt der Tastsinn in jeden sensomotorischen Ablauf eingebunden ist. Aktive Wahrnehmung ist explorative Bewegung im Raum unter Einsatz des Tastsinnes. Der Tastsinn hat selbst räumliche Ausdehnung und ist an der Bewegung im Raum beteiligt. Er ist somit der Sinn, der uns am stärksten mit dem Raum verbindet.