entwurf, planung, eigene umsetzung einer medieninstallation und kinobar für das fusion festival, mit jörg lorenz, videos von thomas harzem
kinetour – ein Spiel mit Perspektiven und Bewegungen für den Kinohangar des Fusion-Festivals im Kulturkosmos Müritzsee. Für diese Installation wurden die drei wesentlichen Elemente des Kinos – Projektor, Leinwand und Kinosessel – für den Außenraum neu interpretiert und angeordnet, sodaß der Außenraum des Kinohangars zu einem Filmraum wurde, in dem der Besucher nicht unbeweglich am Platz verharrte, während die Filmkamera sich für ihn, sondern vielmehr er selbst sich durch vielfältige Perspektiven bewegte. Die Leinwände wurden von bed/u/ins flankiert – doppelseitige Kinoliegesessel mit einem Gazedach – die zum Verweilen einluden und eine Sicht auf die Leinwände wie auch auf das umgebende Gelände boten. Auf die drei Leinwände wurde Videomaterial projiziert, das von Moontan in Italien speziell für diesen Anlass aufgenommen wurde. Betrachter, die sich zwischen Leinwänden und bed/u/ins bewegten, warfen mit zunehmender Nähe zu den Leinwänden Schatten auf diese und wurden dadurch mit ihrem eigenen Körper in die Bildwelt der Filme einbezogen. Direkt vor dem Hangar befand sich eine kleine Bühnenfläche, auf die von oben unbewegte Bilder projiziert wurden, auf ihr befanden sich rollbare Sessel mit Projektionsflächen – auf denen sich Ausschnitte der Gesamtprojektion auswählen und verzerren liessen. Das Element der Kinobar wurde ebenfalls neu interpretiert: Die Bar war mit sensomaten angereichert – rote samtige Körper in unterschiedlichen Formen, die zum Anfassen und Anlehnen einluden. Als solche unterstützten sie die Kommunikation an der Bar, indem sie Räume der Intimität schafften, wenn man sich im Zwiegespräch über sie hinwegbeugte.