Was wir berühren, berührt uns selbst.
Materialien und Oberflächen sprechen eine Sprache – sie haben Bedeutungsqualität: Sie tragen wesentlich bei zur Bedeutungsfülle der Umgebung. In der mittlerweile Realität gewordenen Verquickung von virtueller und stofflich faßbarer Welt entsteht aber jenseits der semiotischen Ebene ein neues, verstärktes Bedürfnis nach faßbarer Materialität. Das Ertasten von Oberflächen ist stets auch verbunden mit der Wahrnehmung unseres Selbst und schreibt so unser Körperschema ständig fort: Im aktiven Erkunden fremder Oberflächen nehmen wir uns selbst verstärkt wahr und konstruieren so fortgesetzt unser Selbst. Während sich die Semiotik der Substanzen und Oberflächen uns in ihrer Uneindeutigkeit ständig mitteilt, ist es vor allem das haptische Erleben selbst, an dem wir uns berauschen.